
Ölpastellkreiden gehören nicht wirklich zu meinen favorisierten Maltechniken. Allerdings hatte ich dieses Urteil gefällt, bevor ich gesehen habe, was
Mercedes Helnwein damit anstellen kann. In ihrer Serie
Temptation to be Good aus dem Jahr 2010 verbindet sie mit einem sehr temperamentvollen Strich Zeichnung und Malerei zu einem atemberaubenden Gesamtkunstwerk. Ihre überlebensgroßen Frauenporträts haben etwas sehr Ambivalentes. Auf der einen Seite erscheinen die akkurat frisierten Fräuleins mit ihrer biederen Anmut wie sakrosankte Jungfrauen. Aber die pulsierenden Farben, die harten Kontraste und ihr abgeklärter, mal überheblich, mal eher verachtend wirkender Blick lassen sie gleichzeitig wie verlockende Lolitas erscheinen, die mit Zurückhaltung und Schüchternheit nicht wirklich viel am Hut haben. Ihre perfekte 60er Jahre Twinset-Fassade scheint vielmehr bisher unausgesprochene Geständnisse und heimliche Wünsche überdecken zu wollen. In diesem Frauentyp vereinigen sich die
Charaktere aus Hitchcockfilmen mit den Schwestern aus Sophia Coppolas The Virgin Suicides und den Frauen von Stepford. Allesamt mutieren sie zu unergründlichen Personen, die wunderschön anzusehen sind, aber einen dennoch eiskalt erwischen. Getreu des Filmstilmittels der Suspense kann man das drohende Messer im Rücken förmlich spüren.
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Alice |
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Summer II |
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Hazel |
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Kelly |
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Erika |
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Phiala IV |
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Ginger |
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UNTITLED II |
sehr ausdruckstark
ReplyDeletelg tabea
wow, klasse
ReplyDeleteIch liebe es zu sehen, was für verschiedene Farben in solchen Zeichnungen zum Einsatz kommen können.
ReplyDeleteDas Gesicht ist nicht nur einfach "hautfarben", sondern hat von türkis bis violett die verschiedensten Farbtöne drinnen. :)
Glg
dannie
Ich muss mich gleich mal outen: Ich habe von Kunst überhaupt keine Ahnung.
ReplyDeleteAber diese Bilder hier finde ich wirklich ansprechend sie besitzen so viele Details ohne gleichzeitig zu gezeichnet zu wirken. Außerdem liebe ich die Frisuren und Make-ups der 60er!
LG Ellen von http://klug-geschlussvolkert.de
Wow, die sind ja wirklich fabelhaft!
ReplyDeleteIch stimme dir zu, Kreide im allgemeinen finde ich eher doof..
immer verschmiert alles, und meistens sieht es eher gewollt als gekonnt aus.
Aber jetzt...wühle ich glaube ich mal ein wenig in meinen Kisten und versuche es nochmal,
die Bilder sind wahnsinnig inspirierend, danke!
Liebst,
Lara
http://laraliebt.blogspot.de/
Ja, mir gehts genauso, aber es liegt wahrscheinlich wirklich daran, dass ich diese Technik auch nicht richtig beherrsche. Ich hätte also noch einen Satz abzugeben ;-)
DeleteWow ich bin auf deinen Blog gestossen und find ihn echt toll. Sehr inspirierend! Toller Mix aus Kunst und Architektur. Musste gleich folgen.
ReplyDeleteAlles Liebe,
Mina von www.bonsoir-cherie.ch
Na dann herzlich willkommen! Über Leserinnen aus der Schweiz freue ich mich besonders ;-)
DeleteDie Bilder sind echt toll, ich glaube ich hab irgendwo auch noch Ölkreiden vor sich hin schlummern, die kram ich jetzt nochmal raus :) Danke für die Inspiration! Viele Liebe Grüße schickt dir Miriam
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